Frei von Gelatine
Symptome von Gelatine-Intoleranz
Eine Allergie gegen Gelatine tritt nur sehr selten auf. Gelatine ist ein Gemisch aus tierischen Proteinen, das bei Lebensmitteln eingesetzt wird, die sich im Mund auflösen. Sehr häufig ist Gelatine in Süßwaren enthalten (Gummibärchen, Pudding, Bonbons, Gelee), aber auch in Sülze, Dosenschinken, fettarmen Brotaufstrichen und Säften.
Eine Allergie gegen Gelatine äußert sich durch Hautrötungen, Quaddelbildung, Schwächegefühle, Engegefühl in der Brust und Atembeschwerden bei Asthmatikern. Diagnostiziert wird eine Allergie auf Gelatine mithilfe verschiedener Allergietests, wie dem Pricktest, Scratchtest und dem Radio-Allergo-Sorbent-Test (RAST). Betroffene sollten auf gelatinehaltige Produkte verzichten. Problematisch ist, dass Gelatine als Lebensmittel zählt und daher auf der Verpackung nicht als Zusatzstoff gesondert gekennzeichnet werden muss. Das erschwert die Identifizierung und somit das Einkaufen für Allergiker.
Gelatine (fälschlicherweise häufig als Gelantine bezeichnet) ist ein Stoffgemisch aus geschmacksneutralen tierischen Proteinen. Hauptbestandteil ist denaturiertes bzw. hydrolysiertes Kollagen, das aus dem Bindegewebeverschiedener Tierarten, vor allem Schweinen und Rindern, produziert wird.
Gelatine fehlt die essentielle Aminosäure Tryptophan, sie gilt nicht als vollwertiges Nahrungsprotein. In ungereinigter Form ist Gelatine auch als Glutinleim bekannt.
Zur Gewinnung wird das zunächst unlösliche Bindegewebe von (vor allem) Haut und Knochen von Schweinen und Rindern, aber auch von Geflügel und Fischen einem Aufschlussverfahren (Hydrolyse) unterworfen, das die Peptid-Bindungen aufspaltet, sodass sich das so wasserlöslich gemachte Kollagen extrahieren lässt. Der Aufschluss kann durch Kochen (Herstellung einer Bouillon in der Küche) oder durch Behandlung mit Säuren und Basen und anschließende Extraktion (industrielle Herstellung) erfolgen. Gelatine kann 1–2 % anorganische Stoffe und bis zu 15 % Wasser enthalten.
Pharmazeutische Technologie
Gelatine wird zur Herstellung von Hart- und Weichkapseln verwendet. In solche Gelatinekapseln wird der Arzneistoff, gegebenenfalls mit erforderlichen Hilfsstoffen verarbeitet, eingefüllt. Gelatine kann auch als Verdickungsmittel zur Viskositätserhöhung von flüssigen Arzneizubereitungen eingesetzt werden. Aus der Vielzahl der Gelatinetypen werden praktisch nur Gelatine A (durch sauren Aufschluss gewonnen) bzw. Gelatine B (durch alkalischen Aufschluss gewonnen) eingesetzt. In der Medizintechnik dient Gelatine unter anderem zur Beschichtung von Implantaten wie beispielsweise Gefäßprothesen.
Weiterführende Informationen: Wikipedia "Gelatine"